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Familien entlasten, Auszeit schenken

Lesedauer ca. 6 Min.

Spielen, vorlesen, zuhören oder einfach nur da sein.

Elternentlastung

Spielen, vorlesen, zuhören oder einfach nur da sein.

In Abwesenheit der Angehörigen besuchen Freiwillige hospitalisierte Kinder, damit das Warten auf Mami und Papi nicht zu lang wird.

«Das Leben der Eltern ist das Buch,
in dem die Kinder lesen.»

Augustinus Aurelius

Der Alltag mit Kindern und Jugendlichen ist an sich schon herausfordernd. Wenn ein Kind, eine Jugendliche oder Jugendlicher krank wird und eine längere Zeit im Spital verbringen muss, stellt dies die Familien vor eine ausserordentliche Belastungsprobe. Die Freiwilligen im Elternentlastungsangebot der Aladdin-Stiftung schenken Angehörigen eine Auszeit, indem sie zwei Stunden ihre Aufmerksamkeit ganz der Patientin oder dem Patienten widmen. Ihre oder seine Bedürfnisse stehen für die Freiwilligen im Vordergrund während die Eltern sich darauf verlassen können, dass ihr Kind in guten Händen ist.

Liebe Mitarbeiter der Aladdin-Stiftung

Mein Mann und ich möchten Ihnen allen ganz herzlich für die Betreuung unserer Tochter Leonie danken. Da Leonie* noch eine Zwillingsschwester hat, haben Sie mit dem Hüten von Leonie einen sehr wertvollen Beitrag geleistet, um uns als Familie zu entlasten und um Kraft zu tanken für die Zeit im Kispi und danach. Danke fürs Spazieren, fürs Kuscheln, fürs Vorsingen und und und. Seit heute sind wir nun Zuhause und freuen uns auf diese Zeit zu viert als Familie.

Herzlichen Dank und leisten Sie weiter so eine tolle, liebevolle Unterstützung.

Eltern von Leonie
* Name geändert

Die Aktivitäten während den Betreuungseinsätzen sind so unterschiedlich wie das Alter, die Herkunft, die kognitiven und motorischen Fähigkeiten sowie der Gesundheitszustand und das Befinden der Patienten. Da wird vorgelesen, gebastelt, erzählt, gespielt, gesungen, gekrabbelt, in den Schlaf gewiegt, die Hand gehalten oder nach draussen gegangen. Auch die Bandbreite und Lebenserfahrung der Freiwilligen reicht von der Jüngsten mit 23 Jahren bis zur Ältesten mit 86 Jahren. Im Jahr 2019 waren somit mehrere Generationen in den Freiwilligenteams vertreten. Diese stets gutgelaunten Frauen und Männer sind das Herzstück der Stiftung und schenken immer wieder gerne ihre Zeit.

Rückmeldungen wie die von Leonies Eltern ermuntern und motivieren uns alle jeden Tag aufs Neue unser Bestes zum Wohl der Kinder und ihrer Familien zu geben.

 

«Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.»

Aristoteles

 

Die weiterhin steigenden Betreuungsanfragen zeigen, dass das Elternentlastungsangebot der Aladdin-Stiftung nach wie vor gefragt und geschätzt ist. Im 2019 haben unsere 131 Freiwilligen in 2799 Einsätzen (2018: 2444) 5693 Betreuungsstunden (2018: 5121 Stunden) geleistet, verteilt auf die drei Standorte der Kinderspitäler Zürich und Luzern sowie die Kinder-Reha Schweiz in Aff oltern am Albis.

Die Betreuungsanfragen und die Einsätze erfordern Koordination. Unterschiedliche Aspekte fl iessen in die Einsatzplanung, welche Karin Häberling und Anja Witte im vergangenen Jahr mit viel Einfühlungsvermögen und Detailgenauigkeit gemeistert haben. Es gilt bei jeder Anfrage aufs Neue den verschiedenen Parteien gerecht zu werden, möglichst viele Einsätze so abzudecken, wie die Eltern und die Pfl egeteams sich dies wünschen und die Verfügbarkeit der Freiwilligen mit diesen Wünschen in Einklang zu bringen.

Hand in Hand mit den Koordinatorinnen der Geschäftsstelle führen und unterstützen die Teamleiterinnen die Freiwilligenteams. Die Teamleitung ist für die Führung sowie das Coaching der Freiwilligen zuständig und steht ihnen als Ansprechpartnerin jederzeit zur Verfügung.

Bernadette Eichenberger leitet mit grosser Umsicht und Verlässlichkeit seit dem 1. Januar 2019 das muntere, reine Frauen-Team in Luzern. Seit der letzten Aufstockung des Luzerner-Teams im Herbst 2018 ist die Abdeckung der Betreuungsanfragen sensationell! Diese sind im letzten Jahr eher sporadisch und dann wieder geballt eingetroffen, was für das Team nicht ganz einfach war, sich aufgrund der Akutspitalsituation aber nur bedingt ändern lässt. Die Teamleitung der Kinder-Reha Schweiz bleibt nach dem Wegzug Mitte Juni von Mia Tack vakant und wird ad interim von den Koordinatorinnen der Geschäftsstelle wahrgenommen – bis jemand aus dem Kinder-Reha Schweiz-Team diese wichtige Aufgabe übernimmt.

Per Ende Juni hat Theres Landolt ihre Funktion als Projektleiterin abgegeben und die Teamleitung in Zürich nahtlos an Oriana Koller übergeben. Oriana ist seit September 2016 als Freiwillige für die Aladdin-Stiftung tätig und hat schon viele wertvolle Stunden am Bett von hospitalisierten Kindern verbracht. Sie hat sich voller Elan in die zusätzliche Aufgabe als Teamleiterin gestürzt und im zweiten Halbjahr bereits viel Vertrauensarbeit bei den Freiwilligen als auch im Spital geleistet.

Die Freiwilligenteams an allen drei Standorten unterliegen einer natürlichen Fluktuation: Lebenssituationen ändern sich, die Energie lässt nach, der Beruf ist fordernder als zuvor, eigene Kinder oder Angehörige beanspruchen die volle Aufmerksamkeit oder ein neues Studium braucht Zeit. Aus diesen und vielen anderen Gründen scheiden immer wieder Freiwillige aus – einige auch nur vorübergehend – und neue engagierte Menschen ergänzen die Teams.

Im 2019 durften wir insgesamt 35 neue Freiwillige willkommen heissen, 20 in Zürich und 15 in Affoltern am Albis. Insgesamt 29 Freiwilligen haben wir Auf Wiedersehen gesagt: 15 in Zürich, zehn in Affoltern am Albis und vier in Luzern. Auch wenn sie nicht mehr aktiv dabei sind, bleiben sie Teil der Aladdin-Stiftung und tragen oft auf anderem Wege zum Ganzen bei.

«Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.»

Philip Rosenthal

 

Die Angebote der Aladdin-Stiftung sind wichtig und so gefragt, dass wir diese laufend weiterentwickeln wollen. Zum Beispiel indem wir uns immer wieder neuen Herausforderungen stellen und so auch neuen Ideen Raum geben. Dazu tragen in der Elternentlastung Gespräche, Team-Treffs, Koordinationssitzungen, Nachtessen, informelle Anlässe, Weiterbildungen und Impulsveranstaltungen bei. Aus den Meinungen und Erfahrungen aller Beteiligten sowie dank des Inputs von Fachleuten entstehen Erkenntnisse und neue Ideen. Diese physischen Zusammenkünfte sind zudem immer sehr bereichernd und bringen, wie gesagt, oft auch den Stein ins Rollen für Entwicklungen. In erster Linie geht es vor allem auch darum gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen und sich dabei auszutauschen, Wissen aufzufrischen und Fragen zu klären.

Im 2019 ging es nebst den medizinischen Inputs um Themen wie:

  • Nähe und Distanz
  • Der wertvolle Beitrag eines Spitalclowns
  • Wie begegnen wir anderen Kulturen
  • Wie können Beziehungen im Freiwilligeneinsatz gestaltet werden

 

Deshalb ist unser Fazit der Elternentlastung 2019:

Zum Wohle der Eltern und ihrer Kinder gemeinsam nachhaltig wachsen und entwickeln.